Ich freue mich sehr darüber, dass meine Ausstellung im Rahmen des vierten Monats der Fotografie - "Eyes on" - in Wien eine von den 15 (unter 170) ist, die Timm Starl für wert befunden hat, sie zu besprechen.
Ich persönlich "hätte mir zwar (etwas mehr) Lob erwartet", bin ich doch der Meinung, dass es sich dabei um die bisher Beste unter meinen 41 Einzelausstellungen handelt (ex equo mit meiner noch laufenden Schau in der Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum - bis 9. Jänner).
Die Besprechung an sich ist aber hochklassig. Das ist mehr als nur "ein Trost"
http://www.timm-starl.at/fotokritik-text-59.htm
Und hier (für die Eiligen) Timm Starls Worte:
Hanns Otte (*1955) tanzt – könnte man sagen – auf beiden Podien, als er zwei Projekte vorstellte (R2 Galerie, 15. – 27.11.2010). Für die Serie „Standpunkte“ forderte er Bekannte und Personen, die seinem Aufruf gefolgt waren, auf, sich mit ihrem Auto, Lieferwagen, Oldtimer oder Motorrad ablichten zu lassen. Da stehen sie also neben oder vor ihren Fahrzeugen, einen Arm auf das Dach gestützt, locker angelehnt oder stramm in einem Meter Entfernung. Die zehn Farbaufnahmen, 2009 in Dresden und Wien entstanden, erzählen wenig über die posierenden Zeitgenossen. Ob Museumsreferent, Künstlerin oder Diplomingenieur, ihre Posituren liefern keinerlei Hinweise auf das Verhältnis zu den Gefährten, das für die meisten offensichtlich bloß als Nutzgegenstand angesehen wird. Untersuchungen haben zwar festgestellt, dass die Beziehungen Mensch/Auto in körpersprachlichem Verhalten seinen Ausdruck findet, doch scheint dieser Befund nur bei Urlaubsfotos am Beginn allseitiger Motorisierung nach dem Zweiten Weltkrieg zuzutreffen.
Am 7. November 2008 hat Otte einen ganzen Tag lang in der Ottakringer Brauerei in Wien fotografiert. Entstanden sind 160 Aufnahmen von Laderampen, Lieferfahrzeugen, Containern, dem Gelände und Teilen der Gebäude. Auf den 19 gezeigten Prints sind Menschen nicht präsent, die Leere wird mittels kräftiger Farben teilweise kaschiert. Die beiden Werkgruppen passen gleichwohl gut in eine gemeinsame Ausstellung. Es verbindet sie die Nüchternheit des Registrierens von Produktionsstätten und Fabrikhöfen, Fahrzeugen und deren Besitzern, ohne dass mehr bekundet wird als die Tatsache ihrer Existenz. Andererseits beherrscht eine „angespannte Stille“ (Petra Noll am 15. November 2010 in der Eröffnungsrede) die Szenerien. Man wartet gewissermaßen darauf, dass die Bilder zu erzählen beginnen, aber es ist nur ein leises Raunen zu vernehmen, wie es unseren Alltag ständig begleitet.
Dienstag, 30. November 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen